Was ist eine Dissertation und welche Arten gibt es?
Dissertation Definition und Bedeutung
Eine Dissertation, auch als Doktorarbeit bekannt, ist das zentrale Werk für den Erhalt des Doktortitels und dient dazu, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu liefern. Im Vergleich zu einer Masterarbeit geht die Dissertation in der Tiefe und dem Umfang der Forschung weiter und ist ein wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung des Fachgebiets.
Der Begriff „Dissertation“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Abhandlung“. Sie ist in vielen Ländern Voraussetzung für die Promotion. In Deutschland wird der Begriff oft synonym mit Doktorarbeit verwendet, wobei es je nach Fachbereich und Universität Unterschiede gibt.
Eine Dissertation ist das Ergebnis jahrelanger Forschung und umfasst eine detaillierte Literaturrecherche, eine klare Forschungsfrage sowie eine gründliche Analyse der Daten. Ziel ist es, bestehendes Wissen zu erweitern und neue wissenschaftliche Perspektiven zu bieten. Sie wird von einer Promotionskommission bewertet, die sowohl die wissenschaftliche Qualität als auch den innovativen Beitrag zur Forschung berücksichtigt.
Monographie vs. Kumulative Arbeit: Welches Format passt zu mir?
Bei der Dissertation gibt es grundsätzlich zwei Hauptformate: die Monographie und die kumulative Arbeit. Beide haben ihre eigenen Merkmale und Anforderungen, und die Wahl des Formats hängt von mehreren Faktoren, einschließlich des Fachgebiets und der persönlichen Vorlieben des Doktoranden.
| Aspekt | Monographie | Kumulative Arbeit |
| Beschreibung | Eine Monographie ist die traditionelle Form der Dissertation und behandelt ein Thema ausführlich in einem einzigen Dokument. Sie erfordert tiefgehende Forschung und eignet sich besonders für langfristige, umfassende Untersuchungen. | Eine kumulative Dissertation fasst mehrere bereits veröffentlichte Fachartikel zu einem Thema in einem Gesamtwerk zusammen. Die kumulative Dissertation eignet sich für Doktoranden, die bereits mehrere Publikationen zu ihrem Thema vorweisen können und einen eher pragmatischen Ansatz für ihre Forschung bevorzugen. |
| Vorteile | – Umfassende, tiefgehende Untersuchung – Systematische Struktur – Einheitliche Darstellung des Themas | – Flexibilität bei der Veröffentlichung – Fokus auf wissenschaftliche Artikel – Einfachere Integration bereits veröffentlichter Arbeiten |
| Nachteile | – Erfordert eine längere, kontinuierliche Forschungsarbeit – Weniger flexibel in der Struktur | – Könnte weniger umfassend sein – Benötigt bereits veröffentlichte Artikel |
Anforderungen an eine Doktorarbeit: Wissenschaftliche Standards
Formale Anforderungen und die Rolle der Promotionsordnung
Die formalen Anforderungen an eine Doktorarbeit variieren je nach Hochschule und Fachbereich. Grundsätzlich müssen alle Dissertationen bestimmte wissenschaftliche Standards erfüllen, um als valide zu gelten. Zu den wichtigsten Anforderungen gehören
| Aspekt | Details |
| Umfang und Seitenzahl | In der Regel umfasst eine Dissertation zwischen 100 und 300 Seiten, abhängig von der Hochschule. |
| Struktur und Gliederung | Die Arbeit muss eine klare Gliederung haben, einschließlich Einleitung, Theorieteil, Methodik, Ergebnisse, Diskussion und Fazit. |
| Literaturverzeichnis | Alle verwendeten Quellen müssen korrekt und einheitlich zitiert werden, gemäß der festgelegten Zitierweise (z. B. APA, Chicago). |
| Promotionsordnung | Die Promotionsordnung legt fest, welche Anforderungen an die Dissertation gestellt werden, wie die Zulassungsvoraussetzungen und die Vorgehensweise bei der Abgabe. |
Die Promotionsordnung spielt eine zentrale Rolle, da sie den Rahmen für den gesamten Promotionsprozess vorgibt, einschließlich der formalen Anforderungen an die Dissertation. Die genauen Vorschriften sind oft von Universität zu Universität unterschiedlich, weshalb es wichtig ist, sich im Vorfeld gut über die spezifischen Richtlinien der eigenen Institution zu informieren.
Gute wissenschaftliche Praxis: Redlichkeit und Replizierbarkeit
Gute wissenschaftliche Praxis ist ein zentraler Bestandteil jeder Dissertation. Sie beinhaltet die Pflicht zur Redlichkeit und zur Replizierbarkeit der Forschungsergebnisse.
🟡 Redlichkeit: Alle Quellen müssen ordnungsgemäß zitiert werden. Plagiate sind strikt untersagt.
🟡 Replizierbarkeit: Die beschriebenen Forschungsergebnisse und Methoden müssen so detailliert dargestellt werden, dass andere Forscher die Studie unter denselben Bedingungen nachprüfen können.
🟡 Transparenz: Alle verwendeten Daten, Methoden und Resultate müssen transparent und nachvollziehbar dokumentiert werden.
🟡 Ethik: Die Dissertation muss ethische Standards wahren, vor allem bei der Datenerhebung und -verwendung.
Der Weg zur Promotion: Phasen des Dissertation schreiben
Die Dissertation schreiben ist ein langfristiger und komplexer Prozess, der sich in mehrere Phasen unterteilen lässt. Jede Phase spielt eine entscheidende Rolle, um erfolgreich zu promovieren. Hier sind die wesentlichen Etappen auf dem Weg zur Promotion schreiben:
Themenwahl und Betreuungsvereinbarung: Der richtige Start
Der erste Schritt beim Dissertation schreiben ist die Themenwahl. Ein gut gewähltes Thema ist der Grundstein für eine erfolgreiche Dissertation. Achten Sie darauf, ein Thema zu wählen, das nicht nur Ihr Interesse weckt, sondern auch genügend wissenschaftliche Relevanz bietet. Im Rahmen der Betreuungsvereinbarung besprechen Sie die Erwartungen und den Umfang der Arbeit mit Ihrem Betreuer. Hier werden auch die weiteren Schritte und der Zeitrahmen definiert, um Ihre Doktorarbeit schreiben zu können.
Exposé erstellen: Pflichtelemente und Arbeitsplan
Bevor Sie mit dem Schreiben beginnen, müssen Sie ein Exposé erstellen. Das Exposé dient als detaillierter Plan und stellt Ihr Forschungsvorhaben vor. Es sollte die Forschungsfrage, den theoretischen Rahmen, die Methodik sowie die geplanten Ziele und Arbeitsmethoden beinhalten. Ein gut strukturiertes Exposé ist entscheidend, um das Thema klar zu definieren und die weitere Arbeit zu fokussieren. Im Arbeitsplan werden spezifische Meilensteine und Deadlines festgelegt, um die Dissertation in geordneten Phasen zu bearbeiten.
Methodik und Datenmanagement: Validität und Reliabilität sichern
Im nächsten Schritt ist die Methodik ein zentraler Bestandteil der Dissertation. Hierbei entscheiden Sie, welche Forschungsmethoden Sie verwenden wollen, sei es qualitativ oder quantitativ. Wichtig ist, dass Ihre Methodik so gestaltet ist, dass die Ergebnisse replizierbar sind und die Validität sowie Reliabilität der Daten gewährleistet sind. Besonders die Auswahl und Begründung der Methoden wird in Ihrer Dissertation detailliert beschrieben. Dies ist entscheidend für die Wissenschaftlichkeit Ihrer Arbeit und die Nachvollziehbarkeit Ihrer Forschung.
Die Schreibphase effektiv gestalten (Zero Draft)
Sobald die Planung abgeschlossen ist, geht es in die Schreibphase. Viele Doktoranden beginnen mit einem Zero Draft, einem ersten Entwurf ohne Anspruch auf Perfektion. Ziel dieser Phase ist es, alle Ideen und Gedanken niederzuschreiben, ohne sich sofort um den perfekten Text zu kümmern. Durch diesen Schritt wird der Schreibprozess in Gang gesetzt und hilft Ihnen, Struktur und Fluss in Ihrer Arbeit zu entwickeln. Später können Sie diesen Entwurf überarbeiten und verfeinern, um eine überzeugende Doktorarbeit zu schreiben.
Exkurs: Wie schreibe ich eine Doktorarbeit ohne Studium?
Es gibt auch die Möglichkeit, eine Doktorarbeit schreiben ohne Studium zu beginnen, insbesondere wenn Sie bereits in Ihrem Fachbereich gearbeitet haben und eine umfassende Expertise vorweisen können. In diesem Fall müssen Sie jedoch sicherstellen, dass Sie alle akademischen Anforderungen erfüllen, die für eine Dissertation erforderlich sind. Die Promotion schreiben ohne einen klassischen akademischen Abschluss erfordert eine sorgfältige Planung und die Unterstützung eines erfahrenen Betreuers.
Aufbau der Doktorarbeit: Gliederung und Umfang
Die Gliederung gibt dem Leser einen strukturierten Überblick und ermöglicht es, die Arbeit systematisch zu verfolgen. Hier eine typische Gliederung der Doktorarbeit:
“Deckblatt – Titelblatt mit den grundlegenden Informationen (Arbeitstitel, Name des Autors, Universität, Datum usw.).
Abstract – Kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ideen der Arbeit (meistens auf Englisch).
Inhaltsverzeichnis – Inhaltsverzeichnis mit allen Kapiteln und Unterkapiteln.
Einleitung – Einführung mit der Problemstellung und der Forschungsfrage.
Hauptteil – Der Haupttext, der die Hauptkapitel der Arbeit enthält.
Theoretische Grundlagen – Theoretische Grundlage und Literaturübersicht.
Methodik – Beschreibung der gewählten Forschungsmethoden und Vorgehensweise.
Ergebnisse – Präsentation der Forschungsergebnisse.
Diskussion – Analyse und Bewertung der Ergebnisse im Kontext der Theorie.
Fazit – Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Ausblick auf mögliche zukünftige Forschungen.
Literaturverzeichnis – Vollständige Auflistung aller verwendeten Quellen.
Anhänge – Zusätzliche Materialien (z.B. Fragebögen oder Tabellen).
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis – Verzeichnis aller verwendeten Abbildungen und Tabellen.
Abkürzungsverzeichnis – Liste aller in der Arbeit verwendeten Abkürzungen.
Glossar – Glossar von Fachbegriffen, falls erforderlich.
Eidesstattliche Erklärung – Erklärung, dass die Arbeit selbstständig und ohne unerlaubte Hilfe verfasst wurde.
Danksagung – Dank an Personen oder Institutionen, die bei der Erstellung der Arbeit geholfen haben.”
Formalia und Zitierweise
Die Formalien einer Doktorarbeit sind ebenso wichtig wie der Inhalt. Dazu gehört die korrekte Zitierweise, die je nach Fachbereich und Universität variieren kann.
APA wird häufig in den Sozial- und Geisteswissenschaften verwendet und erfordert ein bestimmtes Format für Quellenangaben und Zitate im Text.
Die Deutsche Zitierweise ist in den Naturwissenschaften und der Rechtswissenschaft weit verbreitet. Sie verwendet Fußnoten für Quellenangaben und bietet eine detaillierte Möglichkeit, Quellen zu referenzieren.
Spezialfall Medizin: Die klinische Doktorarbeit schreiben
Anforderungen an die medizinische Doktorarbeit und die klinische Forschung
Das Schreiben einer medizinischen Doktorarbeit erfordert besondere Anforderungen, da es sich um eine wissenschaftliche Arbeit handelt, die neue Erkenntnisse für die medizinische Praxis liefern soll. Eine klinische Doktorarbeit unterscheidet sich von anderen Dissertationen durch ihre enge Verbindung mit praktischen Untersuchungen und klinischen Studien. Die Themen beinhalten häufig experimentelle Forschungen, klinische Studien und die Anwendung neuer Behandlungsmethoden. Medizinische Doktorarbeiten sind in der Regel umfangreich und beinhalten sowohl theoretische als auch praktische Aspekte der Medizin.
Ethikkommission und Votum: Der obligatorische Schritt
Ein wichtiger Bestandteil des Prozesses bei der medizinischen Doktorarbeit ist die Genehmigung durch eine Ethikkommission. Ohne das Votum der Ethikkommission darf keine klinische Studie durchgeführt werden. Der Ethikantrag ist daher ein wesentlicher Bestandteil des Prozesses, bevor mit der praktischen Arbeit begonnen werden kann.
Die Veröffentlichung und Disputation: Finale Schritte zum Doktortitel
Die Disputation: Vorbereitung auf die Verteidigung
Die Disputation ist der letzte Schritt zum Doktortitel. Hier verteidigen Sie Ihre Dissertation vor einer Prüfungskommission, indem Sie Ihre Forschungsarbeit erklären und auf Fragen eingehen. Sie müssen die Doktorarbeit und ihre Ergebnisse präzise erläutern und auf Kritiken der Kommission wissenschaftlich reagieren.
Die Veröffentlichungspflicht
Eine der letzten Aufgaben nach der erfolgreichen Disputation ist die Veröffentlichung der Doktorarbeit. In Deutschland gibt es eine gesetzliche Veröffentlichungspflicht für alle Dissertationen, die erfolgreich verteidigt wurden. Diese Regelung stellt sicher, dass die Ergebnisse der Forschung einer breiten wissenschaftlichen Gemeinschaft zugänglich gemacht werden.
FAQ
Was ist eine Doktorarbeit?
Eine Doktorarbeit (auch Dissertation genannt) ist eine wissenschaftliche Arbeit, die als Voraussetzung für den Erhalt des Doktortitels dient. Sie basiert auf einer umfassenden Forschung und soll neue wissenschaftliche Erkenntnisse liefern.
Wie ist der Aufbau einer Doktorarbeit?
Der Aufbau einer Doktorarbeit besteht typischerweise aus einer Einleitung, einem theoretischen Teil, der Methodik, den Ergebnissen, der Diskussion und dem Fazit. Zusätzlich gibt es ein Literaturverzeichnis, Anhänge und manchmal ein Abkürzungsverzeichnis.
Wie schreibt man eine Doktorarbeit?
Das Schreiben einer Doktorarbeit umfasst mehrere Phasen: Themenfindung, Forschung, Methodenauswahl, Datenerhebung, Auswertung und eine gründliche Diskussion der Ergebnisse.
Wie viele Seiten hat eine Doktorarbeit?
Die Seitenzahl einer Doktorarbeit variiert, je nach Fachgebiet und Anforderungen. In der Regel umfasst eine Dissertation zwischen 150 und 300 Seiten, abhängig von der Tiefe der Forschung.
Wie schreibt man eine medizinische Doktorarbeit?
Das Schreiben einer medizinischen Doktorarbeit erfordert eine klare Definition der Forschungsfrage und eine detaillierte Darstellung der Methodik, insbesondere bei klinischen Studien. Eine umfassende Literaturrecherche und ethische Genehmigungen sind ebenfalls erforderlich.
Wie läuft eine klinische Doktorarbeit ab?
Bei einer klinischen Doktorarbeit wird die Forschung an Patienten oder klinischen Studien durchgeführt. Dies umfasst die Datenerhebung in einer medizinischen Einrichtung, die Analyse der Ergebnisse und deren wissenschaftliche Auswertung.
Wie lange dauert es, eine Dissertation zu schreiben?
Die Dauer einer Dissertation variiert je nach Umfang und Thema. In der Regel dauert das Schreiben einer Dissertation zwischen 1,5 und 3 Jahren, abhängig von der Forschungsarbeit und dem Arbeitsaufwand.
Kann man eine Doktorarbeit schreiben, ohne zu studieren?
Es ist grundsätzlich nicht möglich, eine Doktorarbeit ohne Studium zu schreiben. Um zur Promotion zugelassen zu werden, ist ein abgeschlossenes Studium in einem entsprechenden Fachbereich erforderlich.
Welche Voraussetzungen braucht man zum Promovieren?
Um zu promovieren, benötigt man in der Regel einen Masterabschluss oder ein gleichwertiges Diplom in einem relevanten Fachbereich. Zudem müssen Sie ein geeignetes Thema und einen Betreuer finden.
Was ist der Unterschied zwischen Doktorarbeit und Dissertation?
Der Begriff Doktorarbeit und Dissertation wird oft synonym verwendet, da beide den gleichen wissenschaftlichen Arbeitsprozess beschreiben. Es gibt jedoch minimale Unterschiede in der Terminologie je nach Universität und Land.

